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19. Juni 1953 (Freitag) - Teil 1

"Namhafte Persönlichkeiten von Wissenschaft und Kunst verurteilen schärfstens die provokatorischen Ausschreitungen", verkündet das "Neue Deutschland". Den Auftakt geben u.a. Prof. Dr. Robert Havemann, Nationalpreisträger Prof. Otto Nagel und der Intendant des Deutschen Theaters, Wolfgang Langhoff. Robert Havemann erklärt es zur Aufgabe der "Berliner Friedensfreunde", "die Berliner Bevölkerung in freimütiger Diskussion über die verbrecherische Provokation der westlichen Agentenzentralen, über die internationale Lage, die großen Erfolge der Friedensbewegung, die Stärke unserer Position im Kampf um die friedliche Lösung der deutschen Frage und über die Perspektiven aufzuklären, die der Bevölkerung durch die Beschlüsse des Ministerrats eröffnet werden." - Prof. Nagel, Mitglied der Deutschen Akademie der Künste, hat "mit eigenen Augen" gesehen, "wie faschistische Rowdys aus Westberlin in der Stalinallee anständige deutsche Arbeiter, die im besten Glauben für ihre berechtigten Forderungen eintraten, zu verbrecherischen Handlungen verleiten wollten zu Brandstiftung und Plünderung. (...) Ich glaube, daß alle Arbeiter voll und ganz billigen, daß gegen diese faschistischen Mordbrenner die ganze Schärfe des Kriegsrechts in Anwendung kommt (...)." - Theaterintendant Langhoff wiederum versichert, daß sich die Theater-Mitarbeiter "an dem kritischen Tag von keiner Provokation beirren lassen (haben) und hoffen, daß der normale Spielbetrieb in kürzester Frist wieder aufgenommen wird."

In der DDR-Presse wird behauptet, dass in den Betrieben wieder gearbeitet wird und die Ordnung überall gewährleistet ist: "Berlin geht wieder an die Arbeit", verkündet etwa die Berliner-Ausgabe des "Neuen Deutschland".

Vielerorts werden die Sperrzeiten während des Ausnahmezustandes um ein oder zwei Stunden verkürzt. Das Verbot für den Verkehr von Fußgängern bzw. Fahrzeugen jeder Art gilt damit in vielen Städten und Gemeinden nun zwischen 22.00 und 5.00 bzw. 4.00 Uhr.

"Berlin geht wieder an die Arbeit"

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Tatsächlich wird aber weiterhin in einer Reihe von Betrieben und auf einigen Baustellen wie etwa in Weißwasser (Bezirk Cottbus), Lauchhammer (Bezirk Cottbus), Groß-Dölln (Bezirk Neubrandenburg), Halberstadt (Bezirk Magdeburg), Wernigerode (Bezirk Magdeburg), Ilsenburg (Bezirk Magdeburg), Freiberg (Karl-Marx-Stadt), Sangerhausen (Halle), Artern (Halle), Stadt Halle, Erfurt oder Dresden immer noch nicht gearbeitet.

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