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Bezirk Suhl

Am 17. Juni wird in den Betrieben des Bezirkes Suhl gearbeitet; größere Streiks und Demonstrationen werden nicht gemeldet. Nervös macht die SED vielmehr, dass entlang der Grenze zu Westdeutschland - abgesehen von Flugblattaktionen - keine besonderen Aktivitäten zu beobachten sind. Das passt irgendwie gar nicht in das offizielle Bild vom Tag X, der angeblich vom Westen organisiert wird.

Um 15.25 Uhr meldet die SED-Bezirksleitung Suhl nach Berlin: "Im Bezirk ist alles ruhig." Auch in der Nacht vom 17. zum 18. Juni 1953 gibt es keine bemerkenswerten Proteste oder Aktionen.

Die "Ruhe" im Bezirk ist jedoch relativ, da in den Betrieben, Städten und Dörfern über die Lage in Berlin und im Land diskutiert und möglicherweise nicht alles von der SED-Bezirksleitung nach Berlin gemeldet wird.

Wie in den anderen Bezirken mehren sich auch im Bezirk Suhl die Austritte aus der LPG. SED-Genossen werden beschimpft und es kommt zu Solidarisierungsaufrufen mit den Arbeitern in Berlin. In verschiedenen Betrieben konfrontieren die Arbeiter die Werkleitungen mit Streikdrohungen. Besonders wird immer wieder die Einmischung der sowjetischen Besatzungsmacht kritisiert. In einem Zweigwerk von Zeiss-Jena im Kreis Hildburghausen willt sich die Belegschaft mit den Streikenden im Jenaer Stammwerk solidarisieren und es brodelt im Wismut-Gebiet des Bezirkes. Doch insgesamt hat die SED die Situation im Bezirk unter Kontrolle.

BDVP Suhl/Meiningen, Auswertung der Ereignisse seit dem 16.6.1953, Meiningen, 29.6.1953

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Telefonische Meldungen und Durchsagen der SED im Bezirk Suhl am 17. Juni 1953 an das ZK der SED (Auszüge)

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[Quellen: Tagesmeldungen zwischen dem 17.6. und 2.7.53, in: SAPMO-BArch, NY 4062, Signatur 94, Bl. 388, 386-439; siehe auch Koop 2003.]

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