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Bezirk Schwerin

Wie im Nachbarbezirk Neubrandenburg bleibt es auch in der Stadt und im Bezirk Schwerin am 17. und 18 Juni 1953 verhältnismäßig ruhig. Das Sekretariat der SED-Bezirksleitung Schwerin stellte hierzu um 20.30 Uhr in einem Tagesbericht fest: "Zusammenfassend ist zu sagen, daß sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft die Werktätigen der Arbeit nachgehen. Die Bezirksleitung Schwerin hat die Lage im Bezirk in der Hand." Zudem wird auch über den Bezirk Schwerin der Ausnahmezustand verhängt.

Die Situation ist zwar unter Kontrolle, aber in den offiziellen Berichten tauchen trotzdem eine Reihe von Meldungen über Unruhen und Protestaktionen in der Bevölkerung auf. Besonders ist die Bevölkerung über das Eingreifen des sowjetischen Militärs und die Unfähigkeit der DDR-Regierung aufgebracht.

Aus Boizenburg, Grabow, Güstrow, Ludwigslust, Schwerin und Wittenberge berichten die SED-Kreisleitungen über Bestrebungen, die Arbeit niederzulegen und Protestdemonstrationen durchzuführen. In all diesen Fällen gelingt es jedoch der SED, der Volkspolizei oder der sowjetischen Besatzungsmacht schnell, die Belegschaften wieder zur Arbeitsaufnahme zu bewegen oder die Menschenansammlungen aufzulösen. In den Dörfern häufen sich Austritte aus den LPG; aus Schwerin selbst werden Angstkäufe gemeldet.

BDVP Schwerin, Auswertung der Ereignisse seit dem 16.6.1953, Schwerin, 27.6.1953

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Telefonische Meldungen und Durchsagen der SED im Bezirk Schwerin am 17. Juni 1953 an das ZK der SED (Auszüge)

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[Quellen: Telegramme, Durchsagen, Mitteilungen und Berichte zwischen dem 17. und 22.6.53, in: SAPMO-BArch, NY 4062, Signatur 94, Blatt 572-614 und SAPMO-Barch, NY 4090, Signatur 437, Blatt 139-151; siehe auch: Schwabe 1993; Koop 2003.]

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