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Bezirk Neubrandenburg

Am 17. Juni bleibt es sowohl in der Stadt als auch im Bezirk Neubrandenburg weitgehend ruhig. Zwar gibt es hier und da Ansammlungen in verschiedenen Städten und Gemeinden des Bezirkes, aber bis auf zwei Ausnahmen kommt es am 17. und 18. Juni zu keinen größeren Demonstrationen oder Massenprotesten.

Eine Ausnahme stellt am 17. Juni der Ort Teterow dar, wo in den Vormittagsstunden etwa 400 Menschen vor dem Amtsgerichtsgebäude die Freilassung von Inhaftierten verlangen. Es kommt zu tätlichen Übergriffen. Fünf Inhaftierte werden schließlich freigelassen, die dann mit Blumen geschmückt durch die Straßen von Teterow getragen werden. Nachdem der sowjetische Militärkommandant am Abend den Ausnahmezustand über den ganzen Bezirk verhängt, lösten sich aber alle Ansammlungen wieder auf.

Bei der zweiten Ausnahme handelt es sich um einen Streik der Arbeiter der Bau-Union Potsdam auf der Baustelle Groß Dölln im Kreis Templin. Dort streiken am 18. Juni rund 1 600 Arbeiter und erklären sich mit den Berliner Bauarbeitern solidarisch.

Zudem gibt es am 17. Juni auch in den Dörfern des Bezirkes Proteste und Unruhen. So kommt es z.B. in Gören, Kreis Strasburg, zur Auflösung der LPG und in einigen anderen Dörfern erfolgen Massenaustritte aus der LPG bzw. wird zum Boykott des Ablieferungssolls aufgerufen.

BDVP Neubrandenburg, Auswertung der Ereignisse seit dem 16.6.1953, Neubrandenburg, 27.6.1953

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Telefonische Meldungen und Durchsagen der SED im Bezirk Neubrandenburg am 17. Juni 1953 an das ZK der SED (Auszüge)

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[Quellen: Telegramme, Durchsagen, Mitteilungen und Berichte zwischen dem 17. und 24.6.53, in: SAPMO-BArch, NY 4062, Signatur 94, Blatt 615-668; siehe auch: Schwabe 1993; Koop 2003.]

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